RedBull 400 Weltmeisterschaft

RedBull 400 Weltmeisterschaft

Dicke Oberschenkel & quälende Gesichter. Aber alle strotzen vor Ehrgeiz

Am Samstag, 15.07.2017 fand in Titisee-Neustadt, genauer gesagt auf der Hochfirstschanze, die 1. Red Bull 400 Weltmeisterschaft statt.
Ziel war es hierbei, so schnell wie möglich, die Weltcup-Skisprungschanze in entgegengesetzter Richtung zu erklimmen. Schon seit ich mich für diesen Lauf angemeldet hatte, hat mich die Faszination dieses Wettkampfes nicht mehr losgelassen. Warum weiß ich nicht! Ich wusste es wird hart, ich wusste es wird wehtun – und nicht nur ein bisschen.
Aber wie hart es tatsächlich wurde, wusste ich damals noch nicht.
In der Vorbereitung hatte ich so viel am Berg trainiert, wie noch nie. Zu Beginn habe ich meine normalen Bergläufe weiter durchgezogen. Je näher jedoch der Wettkampf kam, desto zielorientierter gestaltete ich mein Training. Die Strecken wurden kürzer, die Wiederholungen an Bergsprints deutlich erhöht.
Eine Trainingseinheit hatte ich auch auf der Ruhestein-Schanze miteingebaut. Im Gegensatz zur Hochfirstschanze ist diese deutlich kleiner, aber ein Vorgeschmack auf das, was mir bevorstehen würde, bekam ich schon da. Leider hatte ich im Vorfeld zeitlich keine Möglichkeit eine Trainingseinheit in Titisee – Neustadt durchzuführen.

Dann endlich war es soweit. Am vergangenen Samstag stand ich, gemeinsam mit über 1.200 anderen Teilnehmern von Angesicht zu Angesicht mit der Schanze. Und ganz ehrlich: Mir wurde „Mulmig“ im Magen. Der Aufsprunghügel türmte sich wie ein Wolkenkratzer in die Höhe und ich wusste: „Wenn ich den erklommen habe, habe ich maximal etwas mehr als die Hälfte geschafft“, denn ich muss auch noch die Anlaufspur hoch.
Und so kam es dann auch. Ich musste gleich im ersten von zwölf Vorläufen dran. Bereits vor dem Start sprang der Puls etwas nach oben, was mit Sicherheit auch mit den musikalischen Einlagen (Hells Bells 30 Sekunden vor dem Start) zu tun hatte. Hier auch der Hinweis: Die Veranstalter wissen was man für eine erfolgreiche Veranstaltung braucht…Es hat schon vorab riesig Spaß gemacht. (So viel zum Lob für die Red Bull – Mannschaft)

Die ersten 100 Meter sind bei diesem Rennen zu vernachlässigen, hier wird nichts gewonnen. Aber kaum hat man die 100 m Marke passiert, wird es hart und sehr schmerzhaft. Der Vierfüßler – Run wird dem normalen Laufen vorgezogen der Puls durchbricht auf dem Weg nach oben die Schallmauer und die Oberschenkel brennen wie Feuer…Irgendwann (gefühlt nach 2 Stunden) kommt dann die 200 m Marke und es gibt ein erstes „Licht am Ende Tunnels“ – Der Aufsprunghügel ist geschafft.
Aber wie vorher bereits erwähnt, ist das erst „die halbe Miete“. Die Anlaufspur hat es genauso in sich. Wenn nicht sogar schlimmer.
Aufgeben ist aber nicht und so hatte ich mich nach 6:47 Minuten endlich ins Ziel gequält. Der Puls bewegt sich im Ziel jenseits von Gut und Böse und ich weiß nun auch warum dort oben einige Sanitäter und Krankenwagen warten. Zum Glück musste ich diese, in der Startgebühr beinhaltete Dienstleistung, nicht annehmen.
Was meine Zeit wert war, konnte ich nach dem Vorlauf nicht werten. Ich musste warten bis alle Vorläufe durch waren. Endlich war es dann soweit und ich hatte es tatsächlich ins Halbfinale geschafft – Minimalziel erreicht.
Allerdings ging im Halbfinale dann nichts mehr und ich schied mit einer Zeit von 7:02 Minuten aus.
Definitiv eine gelungene Veranstaltung, die Lust auf mehr macht! Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder.

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