Achillesehnenentzündung – Eine schmerzhafte Angelegenheit

Achillesehnenentzündung – Eine schmerzhafte Angelegenheit

Achillesehnenentzündung – Eine schmerzhafte Angelegenheit

Was ist eine Achillotendinopathie?

Eine Achillotendinopathie ist eine Überlastungsschädigung der Achillessehne, der stärksten Sehne im menschlichen Körper. Sie verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein und ist für das Abstoßen beim Gehen und Springen verantwortlich. Durch Überlastung, Fehlbelastungen oder altersbedingten Verschleiß kann es zu einer Entzündung oder Degeneration der Sehne kommen.

Symptome einer Achillotendinopathie

  • Schmerzen: Typischerweise treten Schmerzen im Bereich der Achillessehne auf, insbesondere beim Anlaufen, Bergabgehen oder nach längerem Stehen.
  • Schwellung: Die Sehne kann verdickt und druckempfindlich sein.
  • Bewegungseinschränkung: Die Beweglichkeit im Sprunggelenk kann eingeschränkt sein.
  • Steifigkeit: Besonders morgens oder nach längerer Ruhe kann ein Steifheitsgefühl auftreten.

Ursachen einer Achillotendinopathie

  • Überlastung: Häufig durch plötzliche Erhöhung der Trainingsintensität oder eine Änderung des Trainingsprogramms.
  • Fehlbelastungen: Fehlstellungen der Füße, ungeeignetes Schuhwerk oder eine ungenügende Fußmuskulatur können zu einer Überlastung der Achillessehne führen.
  • Altersbedingter Verschleiß: Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität der Sehnen ab, was das Risiko einer Überlastung erhöht.
  • Stoffwechselerkrankungen: Erkrankungen wie Gicht oder Diabetes können den Heilungsprozess beeinträchtigen.

Diagnose

Die Diagnose einer Achillotendinopathie erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und eine Anamnese (Krankengeschichte). Zusätzliche Untersuchungen wie eine Ultraschalluntersuchung können helfen, den Schweregrad der Erkrankung zu beurteilen und andere Ursachen auszuschließen.

Therapie

Die Therapie einer Achillotendinopathie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und dem individuellen Krankheitsbild. Ziel ist es, die Schmerzen zu lindern, die Entzündung zu reduzieren und die Sehne zu stärken.

Konservative Therapie:

  • Ruhe: Schonung der betroffenen Sehne
  • Kältetherapie: Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung
  • Kompressionsbandagen: Zur Unterstützung der Sehne und Reduzierung von Schwellungen
  • Physiotherapie: Dehnübungen, Kräftigungsübungen, manuelle Therapie
  • Schmerzmittel: Bei Bedarf
  • Orthopädische Einlagen: Zur Korrektur von Fehlstellungen
  • Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT): Kann bei chronischen Beschwerden eingesetzt werden.

Operative Therapie:

In seltenen Fällen, bei denen konservative Maßnahmen nicht zum Erfolg führen, kann eine Operation erforderlich sein.

Vorbeugung

Um einer Achillotendinopathie vorzubeugen, sind folgende Maßnahmen hilfreich:

  • Langsames Steigern der Trainingsintensität: Vermeiden Sie plötzliche Belastungsänderungen.
  • Geeignetes Schuhwerk: Tragen Sie Schuhe mit guter Dämpfung und ausreichender Stabilität.
  • Dehnübungen: Regelmäßige Dehnübungen für die Wadenmuskulatur können helfen, die Achillessehne geschmeidig zu halten.
  • Kräftigungsübungen: Stärken Sie die Fuß- und Wadenmuskulatur.

Stellenwert der physikalischen Therapie bei Achillessehnenentzündung (Achillotendopathie)

Die physikalische Therapie (Physiotherapie) spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung der Achillessehnenentzündung. Sie ist oft der erste und wichtigste Schritt, um Schmerzen zu lindern, die Heilung zu fördern und langfristige Beschwerden zu vermeiden.

Warum ist Physiotherapie so wichtig?

  • Schmerzreduktion: Durch gezielte Übungen und Techniken wie Kälteanwendungen, Ultraschall oder Elektrotherapie können Schmerzen effektiv gelindert werden.
  • Entzündungshemmung: Physiotherapeutische Maßnahmen können dazu beitragen, die Entzündung der Sehne zu reduzieren und die Durchblutung zu verbessern.
  • Stärkung der Muskulatur: Ein gezieltes Krafttraining der Wadenmuskulatur stabilisiert das Gelenk und entlastet die Sehne.
  • Verbesserung der Beweglichkeit: Dehnübungen erhöhen die Flexibilität der Wadenmuskulatur und verbessern die Beweglichkeit im Sprunggelenk.
  • Propriozeptionstraining: Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichts und der Koordination helfen, das Risiko erneuter Verletzungen zu verringern.
  • Individuelle Betreuung: Physiotherapeuten erstellen individuelle Behandlungspläne, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten sind.

Welche Therapieformen kommen zum Einsatz?

  • Manuelle Therapie: Hierbei werden manuelle Techniken wie Mobilisationen und Massagen eingesetzt, um die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
  • Elektrotherapie: Verschiedene Stromarten können zur Schmerzlinderung und zur Förderung der Durchblutung eingesetzt werden.
  • Ultraschalltherapie: Ultraschallwellen können tief in das Gewebe eindringen und so die Heilung fördern.
  • Thermotherapie: Wärme- und Kälteanwendungen können zur Schmerzlinderung und Entspannung der Muskulatur beitragen.
  • Übungstherapie: Ein gezieltes Übungsprogramm, das von einem Physiotherapeuten erstellt wird, ist der wichtigste Bestandteil der Behandlung.

Wann sollte man einen Physiotherapeuten aufsuchen?

Bei ersten Anzeichen einer Achillessehnenentzündung ist es ratsam, einen Arzt oder Physiotherapeuten aufzusuchen. Eine frühzeitige Behandlung kann den Heilungsprozess beschleunigen und Komplikationen vermeiden.

Histologie der Achillessehne

Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewegung des Fußes. Um ihre Funktion und mögliche Erkrankungen besser zu verstehen, ist ein Blick auf ihre mikroskopische Struktur, also ihre Histologie, unerlässlich.

Aufbau der Achillessehne

Die Achillessehne besteht hauptsächlich aus kollagenen Fasern, die in parallelen Bündeln angeordnet sind. Diese Bündel wiederum sind von Endotendineum umgeben, einem feinen Bindegewebe, das die einzelnen Fasern versorgt. Mehrere dieser Bündel bilden ein größeres Bündel, das von Peritendineum umhüllt wird. Das gesamte Sehnengewebe ist schließlich von Epitenon umgeben, einer äußeren Schicht aus Bindegewebe.

Kollagenfasern – Die tragenden Säulen

Die kollagenen Fasern sind für die hohe Zugfestigkeit der Sehne verantwortlich. Sie sind äußerst regelmäßig angeordnet und verlaufen parallel zur Zugrichtung der Sehne. Diese parallele Anordnung ermöglicht eine optimale Kraftübertragung von der Muskulatur auf den Knochen.

Zelluläre Bestandteile

Neben den kollagenen Fasern enthält die Achillessehne auch Zellen. Die wichtigsten Zelltypen sind:

  • Tendozyten: Diese Zellen sind für die Produktion und den Umbau des Kollagens verantwortlich. Sie liegen in kleinen Hohlräumen innerhalb der Kollagenfaserbündel.
  • Fibrozyten: Diese Zellen sind an der Synthese von Bindegewebe beteiligt.
  • Makrophagen: Diese Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Entsorgung von Zelltrümmern und bei der Abwehr von Infektionen.

Blutversorgung und Innervation

Die Achillessehne wird über ein Gefäßnetzwerk versorgt, das hauptsächlich aus kleinen Blutgefäßen besteht, die von der umgebenden Muskulatur und Haut in die Sehne eindringen. Die Innervation der Sehne erfolgt durch sensible Nervenfasern, die Schmerzreize und Informationen über die Dehnung der Sehne an das zentrale Nervensystem weiterleiten.

Bedeutung der Histologie für die Pathologie

Das Verständnis der histologischen Struktur der Achillessehne ist von großer Bedeutung für die Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen wie der Achillessehnenentzündung (Tendinitis) oder der Achillessehnenruptur. Veränderungen in der Anordnung der Kollagenfasern, eine erhöhte Anzahl von Entzündungszellen oder eine Degeneration der Tendozyten können Hinweise auf eine Schädigung der Sehne geben.

Die Achillessehne ist ein hoch spezialisiertes Gewebe, das durch seine regelmäßige Anordnung von Kollagenfasern eine hohe Zugfestigkeit aufweist. Veränderungen in der histologischen Struktur können zu Funktionsstörungen und Schmerzen führen. Die Histologie der Achillessehne liefert wichtige Informationen für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen dieses wichtigen Organs.

Veränderungen der kollagenen Strukturen (1-4)

Kollagene Strukturen bilden die Grundlage vieler Gewebe in unserem Körper, insbesondere des Bindegewebes. Sie verleihen diesen Geweben ihre Festigkeit, Elastizität und Widerstandsfähigkeit. Veränderungen in der Struktur und Funktion von Kollagen können zu einer Vielzahl von Erkrankungen führen.

1. Degeneration

  • Beschreibung: Degeneration beschreibt den Abbau oder die Verschlechterung von Kollagenfasern. Dies kann durch Alterung, Überlastung, oder Erkrankungen wie Arthrose verursacht werden.
  • Auswirkungen: Degeneration führt zu einer verminderten Festigkeit des Gewebes, erhöhter Anfälligkeit für Verletzungen und Verlust der Elastizität.
  • Beispiel: (Degenerierte Kollagenfasern in Gelenkknorpel)

2. Crosslinking

  • Beschreibung: Crosslinking bezeichnet die Bildung von zusätzlichen chemischen Verbindungen zwischen den Kollagenfasern. Diese verstärken die Struktur, können jedoch auch zu einer verminderten Flexibilität führen.
  • Auswirkungen: Erhöhtes Crosslinking wird mit der Alterung und einigen Erkrankungen wie der Sklerodermie in Verbindung gebracht. Es kann zu einer Versteifung von Geweben führen.
  • Beispiel: (Erhöhtes Crosslinking in Kollagenfasern)

3. Disorganisation

  • Beschreibung: Disorganisation beschreibt eine Störung der normalen, parallelen Anordnung der Kollagenfasern. Dies kann durch Entzündungen, Verletzungen oder genetische Faktoren verursacht werden.
  • Auswirkungen: Disorganisation führt zu einer Schwächung des Gewebes und einer verminderten Fähigkeit, Kräfte gleichmäßig zu verteilen.
  • Beispiel: (Desorganisierte Kollagenfasern in einer Narbe)

4. Vermehrte Produktion

  • Beschreibung: Eine erhöhte Produktion von Kollagen kann als Reaktion auf Verletzungen oder Erkrankungen auftreten.
  • Auswirkungen: Dies führt zur Bildung von Narbengewebe, das oft weniger elastisch und stärker ist als das ursprüngliche Gewebe.
  • Beispiel: (Keloide Narbe mit übermäßiger Kollagenproduktion)

Warum verliert die Achillessehne ihre Elastizität in der akuten und subakuten Phase einer Achillotendopathie?Ursachen für den Elastizitätsverlust

  1. Entzündliche Prozesse:

  2. Schwellung: Die Entzündung führt zu einer Schwellung der Sehne, was die Bewegung der Kollagenfasern behindert und die Elastizität verringert.
  3. Zelluläre Veränderungen: Entzündungszellen setzen Substanzen frei, die das umliegende Gewebe schädigen und die Struktur der Kollagenfasern verändern können.
  4. Mikroskopische Risse:

  5. Überlastung: Durch wiederholte Überlastung entstehen in der Sehne kleine Risse. Diese Risse beeinträchtigen die Kontinuität der Kollagenfasern und führen zu einem Verlust der Elastizität.
  6. Reparaturprozesse: Der Körper versucht, diese Risse zu reparieren, indem er neues Kollagen produziert. Dieses neu gebildete Kollagen ist anfangs unorganisiert und weniger elastisch als das ursprüngliche Gewebe.
  7. Veränderungen in der Kollagenstruktur:

  8. Crosslinking: Die Bildung zusätzlicher chemischer Verbindungen zwischen den Kollagenfasern (Crosslinking) nimmt zu. Dies führt zu einer Versteifung der Sehne und einem Verlust der Elastizität.
  9. Degeneration: Bestehende Kollagenfasern können degenerieren und an Festigkeit verlieren.
  10. Schmerz-Sponsions-Zyklus:

  11. Schmerzvermeidung: Aufgrund der Schmerzen vermeiden Betroffene oft, die betroffene Sehne zu belasten. Dies führt zu einer verminderten Bewegung und einer weiteren Einschränkung der Elastizität.

Auswirkungen des Elastizitätsverlusts

  • Bewegungseinschränkung: Die verminderte Elastizität führt zu einer eingeschränkten Beweglichkeit im Sprunggelenk und kann Schmerzen verursachen.
  • Verzögerte Heilung: Ein Elastizitätsverlust kann den Heilungsprozess verlangsamen, da die Sehne weniger gut durchblutet wird und die Nährstoffversorgung eingeschränkt ist.
  • Erhöhtes Risiko für erneute Verletzungen: Eine weniger elastische Sehne ist anfälliger für erneute Verletzungen, da sie weniger gut in der Lage ist, Belastungen aufzunehmen.

Der Elastizitätsverlust der Achillessehne während einer Achillotendopathie ist ein multifaktorieller Prozess, der durch Entzündungen, mikroskopische Risse, Veränderungen in der Kollagenstruktur und den Schmerz-Sponsions-Zyklus beeinflusst wird. Dieser Verlust der Elastizität hat erhebliche Auswirkungen auf die Funktion der Sehne und den Heilungsprozess.

Um den Elastizitätsverlust zu minimieren und die Heilung zu fördern, ist eine frühzeitige und gezielte Therapie durch einen Physiotherapeuten entscheidend. Diese umfasst in der Regel:

  • Schmerzreduktion: Durch Kälteanwendungen, Elektrotherapie oder manuelle Therapie
  • Entzündungshemmung: Durch Medikamente oder physikalische Maßnahmen
  • Stärkung der Muskulatur: Durch gezielte Übungen
  • Verbesserung der Beweglichkeit: Durch Dehnübungen

Einfluss der Faszien bei einer Achillotendopathie

Die Faszien, oft als das “vergessene Organ” bezeichnet, spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung einer Achillotendopathie. Sie umhüllen nicht nur die Muskeln und Sehnen, sondern bilden ein komplexes Netzwerk, das für die Kraftübertragung, Stabilität und Elastizität des Bewegungsapparates verantwortlich ist.

Wie beeinflussen Faszien die Achillessehne?

  • Verklebungen: Bei einer Achillotendopathie können die Faszien, die die Achillessehne umgeben, verkleben. Diese Verklebungen schränken die Bewegungsfreiheit der Sehne ein und können zu Schmerzen führen.
  • Spannungen: Verspannungen in den Faszien können zu einer erhöhten Zugbelastung auf die Achillessehne führen und somit die Entzündungsprozesse verstärken.
  • Eingeschränkte Durchblutung: Verklebte Faszien können die Durchblutung der Sehne beeinträchtigen, was den Heilungsprozess verlangsamt.
  • Propriozeption: Die Faszien spielen eine wichtige Rolle bei der Propriozeption, also dem Gefühl für die Stellung des Körpers im Raum. Eine Störung der Faszien kann zu einer verminderten Koordination und einem erhöhten Verletzungsrisiko führen.

Welche Rolle spielt die Faszienbehandlung bei der Achillotendopathie?

Eine gezielte Behandlung der Faszien kann einen wichtigen Beitrag zur Therapie der Achillotendopathie leisten. Dabei kommen verschiedene Techniken zum Einsatz:

  • Manuelle Therapie: Physiotherapeuten können durch manuelle Techniken wie Faszienmobilisationen Verklebungen lösen und die Beweglichkeit der Faszien verbessern.
  • Myofasciale Selbstmassage: Mit speziellen Massagewerkzeugen wie Faszienrollen können Betroffene selbst aktiv die Faszien behandeln.
  • Dehnübungen: Dehnübungen helfen, verkürzte Faszien zu verlängern und die Beweglichkeit zu verbessern.
  • Kräftigungsübungen: Durch gezielte Kräftigungsübungen wird die Muskulatur gestärkt und die Faszien stabilisiert.

Warum ist die Behandlung der Faszien so wichtig?

  • Schmerzlinderung: Durch die Behandlung der Faszien können Schmerzen reduziert und die Beweglichkeit verbessert werden.
  • Beschleunigung der Heilung: Eine verbesserte Durchblutung und eine bessere Beweglichkeit der Faszien fördern den Heilungsprozess.
  • Prävention von Rückfällen: Durch eine regelmäßige Behandlung der Faszien kann das Risiko für erneute Beschwerden reduziert werden.

Achillotendinopathie vs. Peritendinitis: Ein Vergleich

Achillotendinopathie und Peritendinitis sind beide Erkrankungen, die die Achillessehne betreffen und häufig miteinander verwechselt werden. Beide können zu ähnlichen Symptomen führen, wie Schmerzen in der Achillessehne, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen. Dennoch gibt es einige wichtige Unterschiede zwischen diesen beiden Erkrankungen.

Achillotendinopathie

  • Betroffener Bereich: Hier ist die Achillessehne selbst entzündet oder degeneriert.
  • Symptome: Typische Symptome sind Schmerzen, insbesondere beim Anlaufen oder Bergabgehen, sowie eine lokal begrenzte Schwellung direkt über der Sehne.
  • Ursachen: Überlastung, plötzliche Änderungen der Trainingsintensität, altersbedingter Verschleiß, Fehlstellungen der Füße.

Peritendinitis

  • Betroffener Bereich: Bei der Peritendinitis ist das Gewebe, das die Achillessehne umgibt (das Peritendineum), entzündet.
  • Symptome: Die Symptome ähneln denen der Achillotendinopathie, können jedoch auch diffuse Schmerzen im gesamten Wadenbereich umfassen.
  • Ursachen: Überlastung, Reizung durch Schuhe oder orthopädische Einlagen, direkte Traumata.

Unterschiede im Detail

Merkmal Achillotendinopathie Peritendinitis
Betroffener Bereich Achillessehne selbst Gewebe um die Achillessehne
Schmerzen Lokalisiert über der Sehne Können diffuser sein, auch im Wadenbereich
Schwellung Direkt über der Sehne Kann diffuser sein
Ursache Überlastung, Verschleiß Überlastung, Reizung, Trauma

Diagnostik

Die genaue Diagnose wird in der Regel durch eine körperliche Untersuchung, eine Anamnese (Krankengeschichte) und gegebenenfalls bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT gestellt.

Therapie

Die Behandlung beider Erkrankungen ist ähnlich und umfasst in der Regel:

  • Ruhe: Schonung der betroffenen Sehne
  • Kältetherapie: Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung
  • Kompressionsbandagen: Zur Unterstützung der Sehne und Reduzierung von Schwellungen
  • Physiotherapie: Dehnübungen, Kräftigungsübungen, manuelle Therapie
  • Schmerzmittel: Bei Bedarf
  • Orthopädische Einlagen: Zur Korrektur von Fehlstellungen

Wichtig: Die Behandlung sollte immer individuell auf den Patienten abgestimmt werden.
Obwohl Achillotendinopathie und Peritendinitis ähnliche Symptome aufweisen, sind sie unterschiedliche Erkrankungen. Eine genaue Diagnose ist wichtig, um die optimale Behandlung zu gewährleisten.

Diagnostische Verfahren – Sonographie

Die Sonographie, auch Ultraschalluntersuchung genannt, ist ein bildgebendes Verfahren, das Schallwellen zur Darstellung von Strukturen im Körperinneren nutzt. Sie ist schmerzlos, strahlenfrei und eignet sich besonders gut für die Untersuchung von Weichteilen wie Muskeln, Sehnen und Gelenken.

Wie funktioniert eine Sonographie?

Ein Schallkopf wird auf die Haut gelegt und sendet hochfrequente Schallwellen aus. Diese dringen in den Körper ein und werden von den verschiedenen Geweben unterschiedlich stark reflektiert. Der zurückgeworfene Schall wird vom Schallkopf aufgefangen und in ein Bild umgewandelt, das auf einem Monitor dargestellt wird.

Anwendung der Sonographie in der Orthopädie

In der Orthopädie wird die Sonographie häufig zur Untersuchung von:

  • Sehnen: Wie der Achillessehne bei einer Achillotendinopathie, um Entzündungen, Risse oder Verdickungen zu erkennen.
  • Muskeln: Zur Beurteilung von Muskelverletzungen, wie Zerrungen oder Rissen.
  • Gelenken: Zur Darstellung von Gelenkergüssen, Schleimbeutelentzündungen oder Knorpelschäden.
  • Weichteilen: Zur Untersuchung von Tumoren oder Zysten.

Vorteile der Sonographie

  • Schmerzlos: Die Untersuchung ist für den Patienten schmerzfrei.
  • Strahlenfrei: Im Gegensatz zu Röntgen oder CT wird keine ionisierende Strahlung eingesetzt.
  • Kostengünstig: Die Sonographie ist ein relativ kostengünstiges Verfahren.
  • Nicht-invasiv: Es ist keine Operation erforderlich.
  • Dynamische Untersuchung: Bewegungen können während der Untersuchung dargestellt werden.
  • Sofortige Ergebnisse: Die Ergebnisse liegen in der Regel sofort vor.

Einschränkungen der Sonographie

  • Tiefere Strukturen: Knochen und Organe in großer Tiefe können nicht so gut dargestellt werden.
  • Abhängig vom Untersucher: Die Qualität der Bilder hängt von der Erfahrung des Untersuchers ab.
  • Gasausfüllung: Darmgase können die Sichtbarkeit behindern.

Vorbereitung auf eine Sonographie

Für eine Sonographie sind in der Regel keine besonderen Vorbereitungen notwendig. Es ist jedoch ratsam, die zu untersuchende Körperregion frei zu legen.

Was zeigt die Sonographie?

Die Sonographie kann folgende Veränderungen zeigen:

  • Schwellungen: Entzündungen führen zu einer Verdickung von Sehnen oder Muskeln.
  • Flüssigkeitsansammlungen: Gelenkergüsse oder Schleimbeutelentzündungen können als echoarme Bereiche dargestellt werden.
  • Risse: Risse in Sehnen oder Muskeln sind als Unterbrechungen der Fasern sichtbar.
  • Verdickungen: Chronische Überlastungen können zu Verdickungen von Sehnen führen.
  • Durchblutungsstörungen: Eine verminderte Durchblutung kann Hinweise auf eine chronische Erkrankung geben.

Dauer der Rekonvaleszenz bei einer Achillotendinopathie

Die Dauer der Rekonvaleszenz bei einer Achillotendinopathie ist individuell sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Schweregrad der Verletzung: Je ausgeprägter die Entzündung oder je größer ein eventueller Riss ist, desto länger dauert in der Regel die Heilung.
  • Alter: Jüngere Menschen heilen oft schneller als ältere.
  • Allgemeiner Gesundheitszustand: Begleiterkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem können den Heilungsprozess verlangsamen.
  • Konsequente Therapie: Eine konsequente Durchführung der Therapiemaßnahmen beschleunigt die Heilung.
  • Belastung: Eine zu frühe oder zu starke Belastung kann den Heilungsprozess verzögern und zu einem Rückfall führen.

Typischerweise dauert die Rekonvaleszenz bei einer Achillotendinopathie mehrere Wochen bis Monate.

Phasen der Rehabilitation

Die Rehabilitation nach einer Achillotendinopathie lässt sich in verschiedene Phasen unterteilen:

  1. Akute Phase:

  2. Schmerzreduktion: Durch Ruhe, Kühlung und gegebenenfalls entzündungshemmende Medikamente.
  3. Schonung: Vermeidung von Belastungen.
  4. Subakute Phase:

  5. Beweglichkeitstraining: Dehnübungen für die Wadenmuskulatur und das Sprunggelenk.
  6. Kräftigungsübungen: Stärkung der Fuß- und Wadenmuskulatur.
  7. Späte Phase:Propriozeptives Training: Verbesserung des Gleichgewichts und der Koordination.

  8. Spezifische Sportübungen: Wiederaufnahme der sportlichen Aktivitäten unter physiotherapeutischer Anleitung.

Wichtige Aspekte der Rehabilitation

  • Geduld: Die Heilung einer Achillessehne erfordert Geduld.
  • Individuelle Therapie: Die Therapie sollte individuell auf den Patienten abgestimmt sein.
  • Kontrolle: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt oder Physiotherapeuten sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu überprüfen.
  • Rückfallprophylaxe: Nach Abschluss der Therapie ist es wichtig, ein gezieltes Trainingsprogramm durchzuführen, um Rückfällen vorzubeugen.

Es ist wichtig zu betonen, dass eine zu frühe Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten das Risiko eines Rückfalls erhöht.

Wann darf ich wieder Sport treiben? Diese Frage kann nur individuell beantwortet werden. Ein Physiotherapeut kann anhand des Heilungsverlaufs und der Untersuchungsergebnisse eine genaue Aussage treffen.

Welche Komplikationen können auftreten? Bei einer zu frühen Belastung oder einer unzureichenden Behandlung kann es zu einer chronischen Entzündung, einer erneuten Verletzung oder einer Verkürzung der Achillessehne kommen. Die Dauer der Rekonvaleszenz bei einer Achillotendinopathie ist individuell sehr unterschiedlich. Eine konsequente Therapie und Geduld sind entscheidend für eine erfolgreiche Heilung.

Wichtige Übungen bei der Rehabilitation einer Achillotendinopathie

Die Rehabilitation einer Achillotendinopathie ist ein schrittweiser Prozess, der darauf abzielt, die Sehne zu stärken, die Beweglichkeit wiederherzustellen und das Risiko von Rückfällen zu minimieren. Hier sind einige wichtige Übungstypen, die in der Regel während der Rehabilitation durchgeführt werden:

Frühphase (Akute Phase)

  • Dehnübungen:
  • Wadenmuskeldehnung im Sitzen und Stehen
  • Plantarflexionsdehnung (Zehenspitzen ziehen)
  • Kälteanwendungen: Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung
  • Bewegungsübungen im schmerzfreien Bereich:
  • Kreisende Bewegungen im Sprunggelenk
  • leichte Fußhebungen und -senkungen

Mittelphase (Subakute Phase)

  • Exzentrische Übungen:
  • Langsames Absenken des Körpers vom Stand auf die Zehenspitzen (z.B. Treppenstufen hinuntergehen)
  • Diese Übung stärkt die Achillessehne besonders effektiv.
  • Isometrische Übungen:
  • Halten der Fußspitze in einer bestimmten Position gegen Widerstand (z.B. gegen eine Wand drücken)

Propriozeptives Training:

  • Übungen auf instabilen Unterlagen (z.B. Balanceboard) zur Verbesserung des Gleichgewichts und der Koordination

Späte Phase

  • Plyometrische Übungen:
  • Sprungübungen (z.B. Boxsprünge, Tiefensprünge) zur Verbesserung der Sprungkraft und Explosivkraft
  • Sportartspezifische Übungen:
  • Wiederaufnahme der sportlichen Aktivitäten unter Berücksichtigung der individuellen Belastbarkeit

Wichtig:

  • Schmerzfreiheit: Alle Übungen sollten schmerzfrei durchgeführt werden.
  • Individuelle Anpassung: Die Übungen müssen an den individuellen Heilungsverlauf angepasst werden.
  • Professionelle Anleitung: Ein Physiotherapeut kann Ihnen zeigen, wie die Übungen korrekt ausgeführt werden und ein individuelles Trainingsprogramm erstellen.

Warum sind exzentrische Übungen so wichtig?

Exzentrische Übungen belasten die Sehne auf kontrollierte Weise und fördern so die Heilung und Stärkung. Durch das langsame Absenken des Körpers gegen die Schwerkraft wird die Sehne gedehnt und gleichzeitig gekräftigt.

Zusätzliche Aspekte:

  • Taping und Bandagen: Können zur Stabilisierung des Sprunggelenks beitragen.
  • Orthesen: Können in der Anfangsphase zur Entlastung der Sehne eingesetzt werden.
  • Schuhzurichtungen: Einlagen oder spezielle Schuhe können Fehlstellungen korrigieren und die Belastung auf die Achillessehne reduzieren.

Wann kann ich wieder Sport treiben?

Die Rückkehr zum Sport sollte schrittweise erfolgen und in Absprache mit einem Arzt oder Physiotherapeuten erfolgen.

Einfluss von Salbenverbänden wie Traumeel und Kytta bei einer Achillentendinopathie

Salbenverbände wie Traumeel und Kytta werden häufig bei muskuloskelettalen Beschwerden eingesetzt, darunter auch bei einer Achillotendinopathie. Diese homöopathischen oder pflanzlichen Präparate sollen entzündungshemmend, schmerzlindernd und durchblutungsfördernd wirken.

Wirkungsweise und mögliche Vorteile

  • Entzündungshemmung: Die enthaltenen Wirkstoffe sollen entzündliche Prozesse in der Sehne reduzieren.
  • Schmerzlinderung: Durch die Beeinflussung von Schmerzrezeptoren kann eine Schmerzlinderung erreicht werden.
  • Durchblutungsförderung: Eine verbesserte Durchblutung unterstützt den Heilungsprozess.
  • Zusätzliche Effekte: Einige Präparate enthalten auch Substanzen, die regenerierend oder stoffwechselanregend wirken sollen.

Studienlage

Die wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit von Salbenverbänden wie Traumeel und Kytta bei der Behandlung von Achillotendinopathien ist begrenzt und uneinheitlich. Es gibt sowohl Studien, die eine positive Wirkung zeigen, als auch solche, die keinen signifikanten Unterschied zu Placebos feststellen konnten.

Mögliche Gründe für die unterschiedlichen Ergebnisse:

  • Individuelle Ansprechbarkeit: Die Wirkung kann von Patient zu Patient unterschiedlich sein.
  • Komplexität der Erkrankung: Eine Achillotendinopathie ist ein komplexes Geschehen, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird.
  • Methodische Unterschiede in den Studien: Unterschiedliche Studiendesigns und Auswertungsmethoden können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

Anwendung in der Praxis

Trotz der begrenzten wissenschaftlichen Evidenz werden Salbenverbände in der Praxis häufig eingesetzt, da viele Patienten über eine Schmerzlinderung und eine Verbesserung ihrer Beschwerden berichten. Sie können als ergänzende Maßnahme zur konventionellen Therapie eingesetzt werden.

Wichtig:

  • Keine alleinige Therapie: Salbenverbände sollten nicht als alleinige Therapieform angesehen werden, sondern immer in Kombination mit anderen therapeutischen Maßnahmen wie Physiotherapie und ggf. medikamentöser Behandlung.
  • Individuelle Abwägung: Die Entscheidung für oder gegen die Anwendung von Salbenverbänden sollte gemeinsam mit dem behandelnden Arzt oder Physiotherapeuten getroffen werden.
  • Nebenwirkungen: Obwohl Salbenverbände in der Regel gut verträglich sind, können allergische Reaktionen auftreten.

Eine umfassende Therapie einer Achillotendinopathie umfasst in der Regel:

  • Ruhe: Schonung der betroffenen Sehne
  • Kältetherapie: Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung
  • Kompressionsbandagen: Zur Unterstützung der Sehne und Reduzierung von Schwellungen
  • Physiotherapie: Dehnübungen, Kräftigungsübungen, manuelle Therapie
  • Schmerzmittel: Bei Bedarf
  • Orthopädische Einlagen: Zur Korrektur von Fehlstellungen