Die Manuelle Therapie ist so alt wie die Medizin. Die Kunst der Manuellen Therapie wird schon von Hippokrates, Galen, Avicena und Paracelsius erwähnt. Die Neuzeit der Manuellen Therapie wurden im wesentlichen von dem Amerikaner A.T. Still mit der Osteopathie und mit D.D. Palmer Chiropraktik geprägt. Im Jahre 1966 wurde in Deutschland die „Deutsche Gesellschaft für Manuelle Medizin“ DGMM gegründet. Seit 1975 werden Kurse in Manueller Therapie in Deutschland auch für Physiotherapeuten durchgeführt.
Zur Manuellen Therapie gehören diagnostische und therapeutische Techniken die der Erkrankung und Behandlung von Funktionsstörungen an Wirbelsäule und der pheripheren Gelenken dienen. Mit der Manuellen Therapie werden Gelenke und die Weichteile behandelt. Dabei wird grundsätzlich in „Gelenktechniken“ und „Weichteiltechniken“ unterschieden.
Techniken die das Gelenk beeinflussen sind:
Die Traktion mobilisiert das Gelenk durch Entfernen der beiden Gelenkpartner voneinender. Mittels dieser Technik ist häufig bereits eine Schmerlinderung zu erreichen.
Das parallele Gleiten nach medial, lateral, dorsal oder ventral mobilisiert das Gelenk. Paralleles Gleiten in Verbindung mit Traktion beeinflußt das „Joint Play“. Das Gelenkspiel soll durch Traktion und Gleiten wieder hergestellt werden.
Passiv gedehnt werden die bindegewebigen Gelenkanteile wie Bänder und Gelenkkapsel. Auch diese Technik mobilisiert das Gelenk.
Auch der auf das Gelenk wirkende Muskel spielt für die Gelenkbewegung eine wichtige Rolle. Verkürzte oder inaktive Muskeln behindern das freie Gelenkspiel. Deshalb sind Übungen in Verbindung mit Traktion, Gleiten und Dehnen außerordenlich wichtig.
Techniken, die die Weichteile beeinflussen:
Spezielle Massagetechniken werden zur Weichteilmobilisation eingesetzt. Die Behandlungsrichtung quer zum Muskel oder Muskelansatz mit seiner Sehne wird bevorzugt.
Verschiedene Techniken der aktiven Muskelentspannung und Muskelenergietechniken verbessern die Muskelfunktion. Dabei sind die Gesetzmäßigkeiten nach Sherrington zu beachten.
Das passive Dehnen der bindegewebigen Strukturen im Muskeln mit mit seinen sehnigen Ansätzen verbessern die Dehnbarkeit. Dabei sind die Gesetzmäßigkeiten nach Sherrington zu beachten.
Die aktiven Übungen zur Mobilisation oder Stabilisation verbessern, erhalten oder vermindern je nach Absicht die Muskelspannung und damit die Beweglichkeit.