Reizung Schambeinfuge (Os pubis)
Eine Schambeinentzündung (Osteitis pubis) ist eine schmerzhafte nicht-infektbedingte Entzündung der Schambeinfuge (Symphyse), der Schambeinknochen und der unmittelbar umgebenden Strukturen. Ursache sind meist wiederholte Mikrotraumata, die durch Fehl- oder Überbelastung entstehen.
Die Schambeinentzündung trifft besonders Sportler. Pro Jahr erkranken etwa 0,5 bis 7 Prozent der Sportler an einer Schambeinentzündung – vor allem Fußballer, aber auch andere Sportler wie Basketballer und Tennisspieler. Betroffen sind vor allem Männer im Durchschnittsalter von 30 Jahren. Frauen, die eine Schambeinentzündung entwickeln, sind im Durchschnitt etwa 35 Jahre alt. Für die Patienten kann die Erkrankung bedeuten, dass sie auf jegliche sportliche Betätigung längerfristig verzichten müssen.
Schambeinentzündung: Symptome
Ein wichtiges Symptom bei einer Schambeinentzündung sind Schmerzen im Bereich der Symphyse und der Schambeinäste. Sie können so stark sein, dass Betroffene sportliche Aktivitäten einschränken oder sogar ganz unterlassen müssen. Die Symphyse ist deutlich druckschmerzhaft, der umgebende Bereich ist zum Teil geschwollen.
Manchmal sind die Schmerzen bei einer Schambeinentzündung nicht auf die Symphyse und die Schambeinäste begrenzt, sondern strahlen in die Leiste, Hüft- oder Dammregion aus. Schmerzen im Unterbauch und im Bereich des Beckenbodens sind ebenso möglich.
Typisch bei einer Schambeinentzündung ist außerdem der „Anlaufschmerz“. Dabei sind die Schmerzen am stärksten beim Aufstehen nach längerem Sitzen und lassen bei gleichförmigen Bewegungen wie Gehen wieder nach. Ruckartige Bewegungen oder Treppensteigen bereiten den Betroffenen meist Schmerzen. Sofern Sport noch möglich ist, treten die Schmerzen oft erst nach Ende der körperlichen Belastung auf .
Schambeinentzündung: Therapie mit konservativen Methoden
Wird die Schambeinentzündung zum ersten Mal diagnostiziert, greift man zunächst auf konservative Behandlungsmethoden (einschließlich Physiotherapie) zurück. Gegen die Schmerzen helfen z.B. Wobenzym plus, Traumeel und Lymphomyosot. In einigen Fällen muss eine Schambeinentzündung mit Injektionen behandelt werden. Des Weiteren können Ultraschallbehandlung, Eis- und Elektrotherapie unterstützend sein.
Wichtig ist es, anfänglich eine Sportpause einzuhalten, um dann langsam wieder Schritt für Schritt ins Training einzusteigen. Insbesondere sollte jegliche Anstrengung vermieden werden, die zu einer starken Belastung des Beckengürtels und der Adduktoren führt. Wird zu schnell wieder mit Sport begonnen, kann der Schmerz chronisch werden. Das verschlechtert die Prognose.
Die Physiotherapie bei einer Schambeinentzündung sollte sich vor allem auf Übungen konzentrieren, die die Rumpf- und die Beckenbodenmuskulatur kräftigen und die Adduktorenmuskulatur dehnen. Manuelle therapeutische Maßnahmen wie Osteopathie oder Chiropraktik können eine positive Maßnahme sein.